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Diskurs

Montag, 15.06.2020

Das Internet Archive schließt "National Emergency Library"

Nach der Klage von fünf großen US-Verlagen will das Internet Archive seine umstrittene „National Emergency Library“ früher als geplant schließen und hofft, so dem Rechtsstreit noch aus dem Weg gehen zu können.

Das teilte Brewster Kahle, der Chef des Projekts, in einem Blogeintrag mit, meldet heise online. Durch die Klage sieht er auch die „Open Library“, die er nun retten will. Gleichzeitig appelliert er an die Leser des Eintrags, gemeinsam ein digitales System zu bauen, „das funktioniert“.

Ende März 2020 hatte das Internet Archive seine umstrittene „Open Library“ mit ihren rund 1,5 Millionen Werken geöffnet. Die Scans der Bücher konnten seitdem nicht mehr nur von jeweils einer Person ausgeliehen werden. Das war die vorher angewandte Praxis, die auf einer Rechtsinterpretation namens „Controlled Digital Lending“ (CDL) beruhte.

Nach der Öffnung der „National Emergency Library“ hatten bereits die US-amerikanische Autorenverbände Authors Guild und National Writers Union (NWU) protestiert (siehe News vom 21. April 2020). Das Internet Archive nutze die Pandemie als Vorwand, um das Urheberrecht zu verletzen und schade dabei Autoren, von denen viele aktuell ohnehin ums Überleben kämpften. Vergangene Woche hatten die US-Verlage Hachette Book Group, Harpercollins, John Wiley & Sons und Penguin Random House dann Klage gegen die sogenannten National Emergency Library eingereicht (siehe News vom 2. Juni 2020).

Pressekontakt: info@urheber.info