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Diskurs

Dienstag, 22.11.2016

Studie: Weiterleitung von Publikationen in Unternehmen

In Unternehmen werden Publikationen zwischen Mitarbeitern geteilt, „ohne Rücksicht auf das Urheberrecht“. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die vom Copyright Clearance Center (CCC) und ihrer Tochtergesellschaft RightsDirect in Auftrag gegeben und jetzt veröffentlicht wurde...

In Unternehmen werden Publikationen zwischen Mitarbeitern geteilt, „ohne Rücksicht auf das Urheberrecht“. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die vom Copyright Clearance Center (CCC) und ihrer Tochtergesellschaft RightsDirect in Auftrag gegeben und jetzt veröffentlicht wurde.
Nach dem Bericht zur Umfrage mit dem Titel „2016 Information Seeking Consumption and Use Survey – North America and Europe“ (Download) leiten 38 Prozent aller in Unternehmen beschäftigten Fachleute regelmäßig Publikationen von Dritten an andere weiter, ohne über das Urheberrecht nachzudenken, obwohl sich 74 Prozent über die Bedeutung und Folgen von Urheberrechtsverletzungen durchaus im Klaren sind. „Die Wahrscheinlichkeit, bei der Arbeit Urheberrechtsverletzungen zu begegnen, nimmt rasant zu“, erklärte Jo McShea, Vizepräsident und leitender Analyst des Meinungsforschungs- und Beratungsunternehmens Outsell in einer Pressemitteilung. „Die Daten in unserer Studie zeigen, dass mehr als ein Drittel des geteilten Contents aus externen Quellen stammt.“
Von den über 900 befragten Geschäftsleuten in Nordamerika und Europa – je ein Drittel Führungskräfte, mittleres Management und andere Angestellte – teilen 97 Prozent Publikationen monatlich mit ihrem Team. 38 Prozent sagen, dass sie Informationen weiterleiten, ohne über das Urheberrecht nachzudenken, darunter 26 Prozent der Führungskräfte. 69 Prozent geben Informationen an Kunden weiter, 68 Prozent teilen diese mit Geschäftspartnern und 65 Prozent tauschen Content mit ihren Kollegen an internationalen Standorten ihres Unternehmens aus. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) aller ausgetauschten Informationen sind externe Publikationen. 2013 waren es noch 41 Prozent.
E-Mails bleibt das am weitesten verbreitete Werkzeug für diesen Informationsaustausch: 66 Prozent der Befragten senden E-Mail-Anhänge (2013: 87 Prozent), 51 Prozent Links und 39 Prozent kopieren Text in eine E-Mail. Zugenommen hat das Weiterleiten über gemeinsame Netzlaufwerke und Intranet-Beiträge sowie Kollaborations-Tools wie Microsoft SharePoint, Dropbox und CRM-Systeme: 24 Prozent der Befragten gaben an, solche Kollaborations-Tools zu benutzen. 2011 waren es nur 11 Prozent.
Die Studie ist natürlich interessengebunden. Das US-amerikanische Copyright Clearance Center und seine internationalen Tochterorganisationen RightsDirect und Ixxus sind in der Rechte-Lizenzierungstechnologien weltweit führend und verwalten mehr als 950 Millionen Rechte für Fachzeitschriften, Bücher, Blogs, Filme und mehr. Die VG Wort hat für die Nutzung urheberrechtlich geschützter Texte in Unternehmen, die in der Regel nicht durch die Privatkopieschranke geschützt ist, auch einen Vertrag mit RightsDirect, aus dem sie 2015 Erträge von über 600.000 Euro erzielen konnte.

Pressekontakt: info@urheber.info