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Diskurs

Dienstag, 19.04.2016

Google Books: Klage der Authors Guild endgültig gescheitert

Im zehnjährigen Rechtsstreit der Authors Guild mit dem Suchmaschinenkonzern Google über das Einscannen und die Online-Weiterverbreitung von Büchern durch Google Books hat der Oberste Gerichtshof der USA es abgelehnt, sich erneut mit dem Fall zu befassen. Damit gilt die Entsche...

Im zehnjährigen Rechtsstreit der Authors Guild mit dem Suchmaschinenkonzern Google über das Einscannen und die Online-Weiterverbreitung von Büchern durch Google Books hat der Oberste Gerichtshof der USA es abgelehnt, sich erneut mit dem Fall zu befassen. Damit gilt die Entscheidung der Vorinstanz, dass die Klage der Authors Guild zurückgewiesen hatte.
Für die US-Autorenvereinigung war die Anrufung des Supreme Courts die letzte Möglichkeit, den Urheberrechtsstreit mit Google noch zu ihren Gunsten zu entscheiden. Über die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs vom 18. April 2016 berichtete in Deutschland zuerst US-Korrespondent Johannes Kuhn bei Süddeutsche.de. „Die Autoren haben heute einen kolossalen Verlust erlitten,” kommentierte Authors-Guild-Präsidentin Roxana Robinson die Entscheidung. Die Autorenvereinigung habe 2005 eine Sammelklage eingereicht, weil Google Handeln „einfach eine dreiste Verletzung des Urheberrechts ist. Wir glaubten damals und glauben es heute, dass Autoren entschädigt werden sollen, wenn ihr Werk für kommerzielle Zwecke vervielfältig wird.”
Die Petition an den Supreme Court hatte die Authors Guild Ende 2015 eingereicht (siehe News vom 7. Januar 2016), nachdem der U.S. Court of Appeals for the Second Circuit im Oktober 2015 die Musterklage der Authors Guild in zweiter Instanz abgewiesen und das erstinstanzliche Urteil zugunsten von Google bestätigt hatte (siehe News vom 19. Oktober 2015). Die Digitalisierung von Büchern und ihre Einstellung bei Google Books im Internet sei als „Fair Use” im Rahmen des US-Copyrights erlaubt, hatte das New Yorker Gericht entschieden und die Klage gegen den Internetkonzern Google zurückgewiesen.
Der Rechtsstreit um Google Books läuft bereits seit 2005, nachdem Google damit begonnen hatte, Bücher in großen Bibliotheken einzuscannen und im Internet zugänglich zu machen. Dies und die „Class Action” der US-Autoren sowie -Verlage gegen Google erregte auch in Deutschland große Aufmerksamkeit, da auch viele Tausende Werke deutscher Autorinnen und Autoren betroffen sind. Der Versuch einer gemeinsamen Vereinbarung eines „Google Book Settlements” scheiterte 2011 endgültig am Veto des Richters Denny Chin, der durch den Vergleich den Wettbewerb gefährdet sah. 2012 legte Google den Streit mit den US-Verlagen bei, während die Autoren ihre Klage aufrecht hielten.

Pressekontakt: info@urheber.info